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4.11.2001
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Aufruf des VVN-Bundesausschusses:

Gegen Terror und Krieg:

Gedenkt des 9. November 1938,
der Pogromnacht vor 63 Jahren!

Der Jahrestag des 9. November veranlasst uns, daran zu erinnern, dass an diesem Tag vor 63 Jahren in Deutschland der entsetzlichste Terror begann, den es je in der Weltgeschichte gab: Die Ausrottung von sechs Millionen Juden, einer halben Million Sinti und Roma und von Millionen slawischer Menschen.

Es begann mit einem staatlich organisierten Terrorismus in der Pogromnacht am 9. November 1938: Die brennenden Synagogen, die Scherben der zertrümmerten und geplünderten jüdischen Geschä fte und Wohnungen, das Blut der zusammengeschlagenen und totgeschlagenen jüdischen Menschen, Tausende in die KZ Verschleppter kündigten an, wohin es führen wird.

Manche in der deutschen Bevölkerung sahen es mit Entsetzen, manche klatschten Beifall, die Meisten aber sahen weg, am anderen Tag gingen sie ihrer alltäglichen Beschäftigung nach, als wenn nichts geschehen wäre. Mitten im Frieden Gewalt, Brandschatzung, Plünderung und Mord. Aber kein Aufschrei der Bevölkerung. Das Signal für Hitler: Der längst vorbereitete Krieg kann beginnen, die Bevölkerung ist soweit.

Bald danach war der Krieg da, die Welt in Brand gesetzt. Am Ende 50 Millionen Tote, darunter sechs Millionen Deutsche, die deutschen Städte in Ruinen. Die Flammen der brennenden Synagogen am 9. November hatten es angekündigt.

Hätte es in Deutschland damals diese Trauer über die Opfer des Terrors, diese Solidarität mit den Angehörigen der Opfer gegeben, wie sie heute den Opfern des Terroranschlags vom 11. September entgegengebracht wird, hätten sich Wut und Empörung des Volkes gegen die nazistischen Verursacher des Terrors gerichtet - die Nazis hätten nicht freie Hand gehabt, Europa ins Verderben zu stürzen.

Das lehrt uns, gefährlichen Entwicklungen rechtzeitig entgegenzutreten. Es lehrt uns, verantwortungsvoll zu handeln.
  • Die Bekämpfung des Terrorismus darf nicht zu neuem Rassismus, zum Krieg, zu weiterer Gewalt und neuen Opfern führen.

  • Die Abwehr des Terrorismus darf nicht zum Anlass oder Vorwand genommen werden, demokratische Rechte und Freiheiten abzubauen. Das würde die demokrtaischen Kräfte schwächen.

  • Die Abwehr des Terrorismus darf auch nicht dazu führen, nationalistische und rassistische Stimmungen zu schüren.

Keine Eskalation der Gewalt!

Keinen Abbau der Demokratie!

Rassismus und Krieg sind keine Mittel
im Kampf gegen den Terrorismus.

Nie wieder Terror und Krieg!


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