Stadt Kaiserslautern
Personen
| Auerbach |
Am 28.10.1938 deportierten die Faschisten Juden polnischer Herkunft, darunter auch Angehörige der Kaiserslauterer Familie Auerbach |
| Basch, Dr. |
in der Reichspogromnacht verhaftet; im Dezember wegen seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg entlassen |
| Baumwollspinnerei Kaiserslautern |
Kaiserslauterer Unternehmen; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik; hier sollen z.B. Teile für Fernraketen gebaut worden sein |
| Beck, Dr. |
Polizeidirektor in Kaiserslautern; 1933 amtsenthoben |
| Bösing |
Gauwirtschaftsberater; gründete sog. Auffanggesellschaft für jüdische Vermögenswerte, um starken Andrang von Arisierungs-Interessenten steuern zu können |
| Braun, Gustav |
Mitglied der Kaiserslauterer KPD-Widerstandsgruppe um Hamberger |
| Brill, Oskar |
Kaiserslauterer KPD-Stadtrat 1926-29; ab 1933 mehrfach in Schutzhaft bzw. verhaftet und misshandelt; ab 01.1939 KZ Buchenwald; nach Befreiung Wohnungskommissar für Kaiserslautern, Stadtratsmitglied und Beigeordneter; gestorben 16.08.1956 |
| Brüning |
Zentrumspartei; ehemaliger Reichskanzler; Auftritt in Kaiserslautern Februar 1933 |
| Bürckel |
Nazi-Gauleiter |
| Buhl, Herbert, Dr. |
sozialdemokratische Leiter des Vereins "Verein zur Abwehr des Antisemitismus in Kaiserslautern" von der Gestapo verfolgt |
| Cohn, Isidor |
jüdischer Bürger; sein Wäschegeschäft Wollheim wurde in der Reichspogromnacht zerstört |
| Deportierte, nach Auschwitz |
10 weitere Deportationsopfer aus Kaiserslautern wurden von den Faschisten im Sommer 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet |
| Deportierte, nach Gurs |
Von 49 deportierten Kaiserslauterer Juden sind mindestens 17 wegen verheerender Lebensbedingungen in Gurs oder anderen Lagern in Frankreich gestorben |
| Dürrfeld |
NSDAP-Stadtrat |
| Eheim |
Beauftragter der Bezirksleitung der illegalen KPD aus Mannheim |
| Eisenwerk Kaiserslautern |
Kaiserslauterer Unternehmen; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik durch Autobahn- und Rüstungsaufträge |
| Erwege |
Geschäft Kaiserslauterer Juden; Bereits am 13.03.1933 geplündert |
| Felsenthal |
jüdischer Inhaber der Zigarren- und Rauchwarenfabrik; 1933 in das KZ Neustadt geschleppt; 1938 praktisch enteignet |
| Forst |
aus Kaiserslautern; "wegen rasseschänderischen Verhaltens" 1935 verhaftet |
| Fuchs, Heinrich |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Gagel |
Mitglied der illegalen KPD |
| Gambs |
Polizeiobersekretär in Kaiserslautern; amtsenthoben 1933 |
| Gehlen |
Kaiserslauterer Bauunternehmung; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik mit Großaufträgen für Bau von Autobahn- und Rheinbrücken |
| Geiger, Robert |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Grub, Karl |
Unterbezirksleiter der illegalen Pfälzer KPD |
| Guß- und Armaturenwerk |
Fabrik an der Hohenecker Straße; hier wurden Zwangsarbeiter beschäftigt |
| Haffner, Valentin |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Hamberger |
Leiter einer Kaiserslauterer KPD-Widerstandsgruppe |
| Hene, Else und Emil |
Sie, jüdische Bürgerin, deren Wohnung bei Reichspogromnacht geplündert wurde; er wurde verhaftet und 12.1938 wieder freigelassen |
| Herbig, Maria |
Kunstmalerin; protestierte in zwei Briefen gegen Reichspogromnacht; daraufhin am 23.11. wegen "Verstoß gegen das Heimtückegesetz" verhaftet; Verfahren wegen "Unzurechnungsfähigkeit" eingestellt |
| Hertel, Eugen |
SPD; Inhaber der SPD-Buchhandlung in Kaiserslautern |
| Hitler, Adolf |
Auftritte in Kaiserslautern im November 1930 und im April 1931 |
| Höhn, Adolf |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Hussong, Hermann |
Oberbaudirektor von Kaiserslautern; 1933 von den Nazis entlassen |
| Jahn, Hans |
ehem. Vorstandsmitglied des Einheitsverbandes der Eisenbahner; baute umfassende illegale Organisationsstruktur ehem. Eisenbahngewerkschafter auf |
| Kammgarnspinnerei Kaiserslautern AG |
Kaiserslauterer Unternehmen; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik; auf umgebauten Zwirnmaschinen wurden Natronpapier und Granaten hergestellt |
| Kampmann, Dr. Hermann |
Wegen Beziehungen zur jüdischen Familie Hohmann und zum "Verein zur Abwehr des Antisemitismus in Kaiserslautern" von Gestapo verfolgt |
| Karch, Eugen |
Mitglied der illegalen Unterbezirksleitung der KPD |
| Kiehm, Karoline |
Im Sommer 1936 wegen "ungerechtfertigter Angriffe auf die Regierung" zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Klobsch |
Kaiserslauterer Gestapomann; misshandelte Oskar Brill im Verhör schwer |
| Knissel |
NSDAP-Kreisleiter |
| Küstenmeier, Rudolf |
Leitende Funktion bei der Zeitung und Widerstandsgruppe "Der Rote Stoßtrupp" in Berlin |
| Lang, Julius |
KPD-Stadtrat |
| Lehmann, Jean |
CDU-Ratsmitglied; schlug im Nachkriegsstadtrat Oskar Brill für Posten des Beigeordneten der Stadt Kaiserslautern vor |
| Leist, Alois |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Lenz, Richard |
in Rockenhausen; Mitglied eines Verteilrings großer Mengen illegaler Zeitungen und Schriften wie "Das Banner der revolutionären Einheit", "Neue Front" und "Sozialistische Warte" |
| Liebrich, Alois |
Mitglied der Kaiserslauterer KPD-Widerstandsgruppe um Hamberger |
| Liebrich, Ernst-Karl |
Mitglied der Kaiserslauterer KPD-Widerstandsgruppe um Hamberger |
| Lüth, Erich |
Werbebeleiter eines Industrieunternehmens; Augenzeuge der Verwüstungen in Kaiserslautern in der Reichspogromnacht |
| Mages, Sepp |
Professor; seine Kunstwerke im Ausstellungsgelände wurden 1933 von den Nazis zertrümmert |
| Mahler, Robert |
Mitglied der illegalen Unterbezirksleitung der KPD |
| Mann |
katholischer Pfarrer in Hohenecken; verhaftet im Juni 1933 |
| Mann |
Geschäftsführer der sozialdemokratischen "Pfälzischen Freien Presse" |
| Mayer, Franz |
SPD- und Gewerkschaftsfunktionär; wurde um die Jahreswende 1935/36 zu einigen Monaten Gefängnis verurteilt |
| Mayer, Gebrüder |
die Tabakfabrik Gebr. Mayer wurde "arisiert", der jüdische Besitzer wandert nach Holland aus |
| Mees, Philipp |
vor 1933 Funktionär der SPD; Kaiserslauterer Hauptfigur der im Untergrund arbeitenden SAP; 11.1938 festgenommen |
| Messemer, Karl |
Kaiserslauterer Dachdecker; im 05.1936 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu Gefängnisstrafe von 1,5 Jahren verurteilt |
| Michel |
angeklagt im Frühjahr 1935 vor dem Oberlandesgericht München bei großem Prozess gegen Kaiserslauterer Kommunisten |
| Möller, Adam |
Kaiserslauterer Bauarbeiter; am 19.11.1944 in Plötzensee von den Nazis ermordet |
| Müller, Alexander |
SPD; 3. Bürgermeister von Kaiserslautern |
| Müller, Fritz |
Gewerkschaftsfunktionär |
| Mungenast, Dr. |
Rechtsanwalt; Führer der katholischen "Deutschen Jugendkraft"; verhaftet im Juni 1933 |
| Nord, Karl |
Leiter der illegalen Ludwigshafener SAP-Organisation |
| Nuthmann, Robert |
Gewerkschaftsfunktionär |
| Ostermayer |
jüdischer Studienrat; 1933 emigiert |
| Pfaff, Nähmaschinenfabrik G.M. AG |
Kaiserslauterer Unternehmen; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik; produzierte im Krieg Rüstungsgüter, wurde mehrfach bombardiert und nach Kriegsende demontiert; beschäftigte viele Zwangsarbeiter |
| Poschinger, Rudolf |
in Kaiserslautern wohnender Österreicher; arbeitete für die verbotene KPD; 1934 des Landes verwiesen |
| Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RBA) |
in Kaiserslautern gab es ein großes Zwangsarbeiterlager mit 3130 Insassen, diese waren hauptsächlich beim Reichsbahnausbesserungswerk und bei Fa. Pfaff eingesetzt |
| Remarque, Erich-Maria |
bekannter Schriftsteller; sein Buch "Im Westen nicht Neues" wurde 1933 in Kaiserslautern öffentlich verbrannt |
| Rocker, Willi |
örtlicher SA-Sturmbannführer |
| Röper, Hermann |
in Hottenbach; Mitglied eines Verteilrings großer Mengen illegaler Zeitungen und Schriften wie "Das Banner der revolutionären Einheit", "Neue Front" und "Sozialistische Warte" |
| Rosenblatt |
Lehrer am altsprachlichen Gymnasium; 1935 zwangsweise in den Ruhestand versetzt |
| Rothländer Anton |
Mitglied der illegalen Unterbezirksleitung der KPD |
| Schlaufmann |
1936 wegen "Beleidigung von Hitler und Göring" zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Schneider, Heinrich |
wegen "abfälliger Äußerungen über die Volksgemeinschaft" zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Schönfeld |
Am 28.10.1938 deportierten die Faschisten Juden polnischer Herkunft, unter ihnen auch Angehörige der Kaiserslauterer Familie Schönfeld |
| Schutz, Karl |
KPD-Stadtrat; 1934 zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Schwarz, Ludwig |
wegen "abfälliger Äußerungen über die Volksgemeinschaft" zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Schwarzschild, Richard |
in der Reichspogromnacht verhaftet und im Dezember 1938 wieder freigelassen |
| Schweriner |
Geschäft Kaiserslauterer Juden; bereits am 13.03.1933 geplündert |
| Steiner, Georg |
Mitglied der im Untergrund arbeitenden SAP; Mitglied eines Verteilrings großer Mengen illegaler Zeitungen und Schriften wie "Das Banner der revolutionären Einheit", "Neue Front" und "Sozialistische Warte"; 11.1938 festgenommen |
| Strasser, Gregor |
Nationalsozialist der ersten Stunde; Teilnehmer am Hitlerputsch 1923; während Röhmaffäre von Nazis selbst ermordet |
| Strippel |
Rapportführer; misshandelte Oskar Brill im Verhör schwer |
| Thiele, Emil |
Druckerei der sozialdemokratischen "Pfälzischen Freien Presse" |
| Tremmel, Jakob |
1936 wegen "Beleidigung von Hitler und Göring" zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt |
| Tuteur, L. |
jüdische Lederwarenfabrik; Geschäft wurde in der Reichspogromnacht leicht leicht beschädigt |
| Tuteur, Paul, Dr. |
jüdischer Rechtsanwalt; 1933 in KZ Neustadt verschleppt; in Reichspogromnacht wurde seine Wohnung geplündert; Suizid am 01.12.1938 |
| Unger, Eugen |
Gewerkschaftsfunktionär |
| Völker, Ignaz |
Mitglied der illegalen Unterbezirksleitung der KPD |
| Wagner |
Stadtpfarrer von Kaiserslautern; verhaftet Juni 1933 |
| Weisbrod |
bis 1938 Bürgermeister von Kaiserslautern; trat 1933 der SA bei |
| Wertheimer, Bertha |
geistig behinderte Tochter von Dr. Julius Wertheimer; Opfer der Deportation vom 10.1940; wenige Tage später in Chelm im Rahmen der Euthanasie vergast |
| Wertheimer, Franz |
Sohn von Karl Wertheimer; bereits kurz nach Machtübernahme der Nazis in Schutzhaft in Kaiserslautern und im KZ Neustadt, 1945 von US-Streitkräften aus KZ befreit |
| Wertheimer, Gustav und Emil |
nach Südafrika ausgewandert |
| Wertheimer, Julius, Dr. |
bekannter Armenarzt; seine Wohnung wurde in Pogromnacht aufgebrochen und er selbst brutal misshandelt; Suizid aus Angst vor weiterer Folter |
| Wertheimer, Karl |
sozialdemokratischer Zigarrenfabrikant; bereits kurz nach Machtübernahme der Nazis in Schutzhaft in Kaiserslautern und im KZ Neustadt |
| Wertheimer, Kurt |
Sohn von Karl Wertheimer; von den Nazis mit Berufsverbot belegt |
| Wohlwert |
Geschäft Kaiserslauterer Juden; Bereits am 13.03.1933 geplündert |
| Ziegelstein |
jüdischer Bürger, dessen Wohnung in der Reichspogromnacht geplündert wurde |
| Zschocke AG |
Kaiserslauterer Unternehmen; Profiteur der faschistischen Aufrüstungspolitik; Lieferungen an Reichswehr/Wehrmacht bereits 1933; Produktion von Munitionswagen, Geschosskörben,
Bremsklötzen, Werktischen und Stahlrohrtreppen u.a. für Bunkeranlagen |